Inkontinenzmaterial für Frauen

Inkontinenzmaterial für Frauen

 

Eine von drei Frauen in den Niederlanden leidet unter Inkontinenz. Viele dieser Frauen sprechen nicht darüber. Stellen Sie sich vor, Ihr Partner, Ihre Kinder oder Ihre Nachbarin wissen, dass es Ihnen nicht immer gelingt, Ihren Urin zurückzuhalten. Aber genau das Schweigen führt dazu, dass Inkontinenz ein Tabu bleibt. Und das hindert Frauen noch mehr daran, das zu tun, was sie wollen: rausgehen, ins Theater gehen, Sport treiben, einen Ausflug mit den (Enkel)kindern machen oder einfach an einem schönen Sommertag ein Café besuchen.

Gutes Inkontinenzmaterial für Frauen bietet glücklicherweise in vielen Fällen die Lösung. In unseren Artikeln geben wir alle Informationen, die Sie benötigen, um eine gute Wahl zu treffen.

In diesem Artikel erzählen wir:

1. Welches Inkontinenzmaterial für Frauen
2. Wie man mit Hygiene umgeht
3. Welche Kleidung Sie tragen können
4. Wie man mit Inkontinenz umgeht
5. Welche Arten von Inkontinenz es bei Frauen gibt
6. Und was Sie selbst dagegen tun können

Welches Inkontinenzmaterial benötigen Frauen?

In allen Fällen von Urinverlust möchten Sie natürlich nicht, dass jemand etwas bemerkt oder – noch schlimmer – etwas riecht. Der erste Rat lautet daher: Wählen Sie wirkliches Inkontinenzmaterial für Frauen. Lassen Sie sich nicht verleiten, Slipeinlagen und Damenbinden an der Ecke beim Drogeriemarkt zu kaufen. Diese Materialien sind dazu gedacht, tropfenweise Menstruationsblut aufzunehmen.

Wenn diese Binde mit einem Spritzer Urin in Kontakt kommt, kann das Material diese Menge überhaupt nicht aufnehmen. Das Ergebnis ist, dass der Urin an der Binde entlangläuft. Mit anderen Worten: eine Undichtigkeit. Außerdem sind Slipeinlagen und Damenbinden nicht in der Lage, einen möglichen Uringeruch zu verhindern.
 

Richtiges Inkontinenzmaterial für Frauen ist dafür entwickelt:

• Kleine und große Urinspritzer aufzunehmen und festzuhalten. Der Urin wird in ein Gel umgewandelt, das keine Feuchtigkeit mehr abgibt.
• Gerüche zu binden. Dies geschieht im Inneren des Produkts. Dort befindet sich Watte mit Substanzen, die in der Lage sind, Gerüche zu neutralisieren.
• Die Haut so wenig wie möglich mit dem Urin in Kontakt zu bringen, der Hautreizungen verursachen kann.
• Gegebenenfalls auch zur Aufnahme von Stuhl.

Leichter bis mäßiger Urinverlust tagsüber
Leichter oder mäßiger Urinverlust bedeutet, dass Sie gelegentlich ein oder einige Tropfen oder einen Spritzer Urin verlieren, zum Beispiel beim Husten, Niesen, Lachen, Bücken, Heben, Laufen, Springen oder Sporttreiben. Aber auch, wenn Sie denken, dass Sie auf die Toilette müssen und es gerade nicht rechtzeitig schaffen, können Sie etwas Urin verlieren.

Slipeinlage / Inkontinenzslip / Einlage

Die naheliegendste Lösung bei leichtem Urinverlust ist die kleine bis mittelgroße Einlage, ein spezielles Band, das Urin schnell aufnimmt und den Geruch neutralisiert. Eine solche Einlage können Sie in Ihrer eigenen, gut sitzenden, engen Unterwäsche tragen.

Schauen Sie sich die Einlagen im Geschäft an.

Eine Einlage besteht aus einer oberen Schicht, die gut absorbiert. Auf der Unterseite befindet sich eine undurchlässige Schicht mit einem Klebestreifen, der verhindert, dass die Einlage verrutscht. Einlagen sind in verschiedenen Größen und Dicken erhältlich, je nach Wunsch und persönlichem Urinverlust.

Haben Sie Angst, dass Ihre eigene Unterwäsche nicht gut genug schließt, um die Einlage an ihrem Platz zu halten? Dann können Sie sich für ein eng anliegendes Fixierhosen entscheiden, mit oder ohne kleine Beinöffnungen.
 

Wichtig
Vielleicht denken Sie, dass Sie vorsichtshalber zwei Einlagen verwenden sollten; wenn die erste voll ist, wird die zweite den Rest aufnehmen. Tun Sie das nie. Wenn die erste voll ist, kann der Urin nicht zur zweiten Einlage gelangen. Die undurchlässige Schicht an der Unterseite verhindert dies. Der Urin sucht seinen Weg an Ihren Beinen entlang, während die zweite Einlage trocken bleibt.

Übrigens, diese undurchlässige Schicht ist dank moderner Technik nicht immer sichtbar und/oder fühlbar. Die Unterseite der Einlage sieht einfach aus wie Baumwolle, aber der Schein trügt. Die untere Schicht ist undurchlässig.

Inkontinenzhosen für Damen

Die Einlage ist eine ausgezeichnete Lösung für zu Hause oder bei der Arbeit. Aber was, wenn Sie Sport treiben und sich in der Umkleidekabine umziehen müssen? Dann möchten Sie natürlich nicht, dass die Sportkollegen diese Einlage sehen. Muss auch nicht. Für solche Gelegenheiten wählen Sie Inkontinenzhosen für Damen.

Diese speziellen Hosen sehen aus wie gewöhnliche, baumwollene (Hüft)Slips. Sie sind in Weiß erhältlich, aber auch in Schwarz und sogar mit ultra-weiblichen Verzierungen. Das Geheimnis liegt im verstärkten Schritt, der mit einer wasserdichten Schicht versehen ist, die auch unangenehme Gerüche neutralisiert. Ein Inkontinenzhosen sieht nicht nur wie gewöhnliche Unterwäsche aus. Sie tragen und waschen ein solches Hosen auch wie normale Unterwäsche.

Leichter bis mäßiger Urinverlust nachts
Wenn Sie tagsüber unter leichtem Urinverlust leiden, kann es sein, dass Sie nachts trocken bleiben. Wenn das nicht der Fall ist oder Sie befürchten, dass das Bett unerwartet nass wird, können Sie sich für eine dickere Einlage entscheiden, mit oder ohne ein Fixierhosen. Auch ein Pants (Inkontinenzhosen Damen) ist eine ausgezeichnete Lösung. Wenn Sie sich noch nicht ganz sicher fühlen, kombinieren Sie Einlage und Fixierhosen mit einem Matratzenschoner, auch Unterlage, Inkontinenzmatte oder Bettmatte genannt.

Mittlerer bis starker Urinverlust tagsüber
Wenn Sie sehr regelmäßig kleine bis große Urinmengen verlieren, sprechen wir von mittlerer bis schwerer Inkontinenz. Dies tritt oft bei Dranginkontinenz auf. In dem Moment, in dem Sie den Drang verspüren, zu urinieren, entleert sich Ihre Blase sofort. Schwere Inkontinenz kann auch eine Folge von Erkrankungen wie Demenz oder Lähmungen sein.

Stärkere Einlagen / Inkontinenzverband

Auch bei mittlerem oder schwerem Urinverlust bietet die Einlage eine Lösung. Wählen Sie dann jedoch Maxi-Einlagen, die ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen, und tragen Sie dazu ein gut sitzendes Fixationshosen. Wie viel Feuchtigkeit die Einlage aufnehmen kann, steht auf der Verpackung.

Vorsicht

Auch wenn Sie stärkere Einlagen verwenden, ist es nicht ratsam, zwei Einlagen übereinander zu legen. Denn die Unterseite ist undurchdringlich. Wenn die obere Einlage voll ist, kann der Urin nicht zur unteren Einlage durchdringen. Der Urin läuft an den Seiten entlang und tropft an den Beinen herunter.

Pants

Eine stärkere Einlage ist möglicherweise nicht immer besonders bequem. Angenommen, Sie möchten mit Freunden eine lange Radtour machen oder einen ganzen Tag arbeiten. In solchen Fällen können Sie sich für eine Pants entscheiden. Das ist ein undurchlässiges, aber dennoch atmungsaktives Inkontinenzhosen für Damen und eine Einlage in einem, also ein bequem sitzendes Wegwerfunterhosen mit den Vorteilen einer Einlage.

Das Hosen - oft mit speziellen Anti-Leck-Rändern versehen - schließt perfekt um Ihre Beine, während die Einlage speziell dafür vorbereitet ist, eine größere Menge Urin aufzunehmen und unangenehme Gerüche zu verhindern.

Slip / Windel

Natürlich ist die Pants in vielen Fällen eine perfekte Lösung. Denn sie sieht aus und trägt sich wie ein Hosen. Sie kann viel Feuchtigkeit aufnehmen. Sie können sie einfach an- und ausziehen. Es fühlt sich an, als ob Sie eine normale Unterhose tragen, anstatt eine Windel, wie wir sie von Babys kennen.

Aber wenn Sie die Kosten für Inkontinenzmaterial niedrig halten und dennoch 100% Sicherheit wünschen, dann ist der Slip eine gute Wahl. Der Slip ist eine Kombination aus Einlage und Windel, die Sie mit Klebestreifen (oft eine Kombination aus Klettverschluss und Kleber) an beiden Seiten verschließen. Das Wechseln ist relativ einfach, es ist jedoch praktisch, wenn Sie dabei liegen können. Sie müssen dafür nicht Ihre Strumpfhose ausziehen.

Mittlerer bis starker Urinverlust nachts
Wenn Sie nachts kleine oder größere Urinmengen verlieren, sollte dies Ihren Schlaf nicht stören. Sie möchten schließlich die Stunden, die Sie zum Schlafen benötigen, ruhig verbringen und erfrischt in einem trockenen Bett aufwachen. Und das ist möglich, dank moderner Inkontinenzprodukte wie:

• Eine schwere Einlage mit gut sitzendem Fixationshosen
• Ein Slip
• Eine Pants
• All dies eventuell in Kombination mit einem Matratzenschutz

Hygiene und Pflege

Das Ziel von Inkontinenzmaterial ist zweifach. Zunächst einmal muss es Sie trocken halten. Gleichzeitig muss das Material eventuell auftretende Uringerüche so gut wie möglich neutralisieren. Schließlich möchten Sie sich unter allen Umständen sicher fühlen. Gute Hygiene spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle.

Das morgendliche und abendliche Reinigen mit Wasser ist grundsätzlich ausreichend. Wenn Sie sich nicht sauber genug fühlen, können Sie gegebenenfalls ein kleines bisschen pH-neutrale, unparfümierte Seife verwenden. Seien Sie jedoch vorsichtig, da Seife die Haut zusätzlich reizen kann.

Haben Sie dennoch mit Pickeln, einer brennenden Haut oder Juckreiz zu kämpfen? Verwenden Sie dann vorzugsweise Sudocrem, eine hypoallergene Creme, die Irritationen und Juckreiz lindert. Die Creme wirkt außerdem kühlend und fördert die Heilung der Haut. Sudocrem ist sowohl in jeder Drogerie als auch online leicht erhältlich.

Regelmäßiges Wechseln ist natürlich notwendig. Das muss jedoch nicht nach jedem Tropfen oder Spritzer geschehen. Das moderne Inkontinenzmaterial ist sehr gut in der Lage, eine bestimmte Menge Feuchtigkeit aufzunehmen. Diese Menge hängt natürlich von der Art des Inkontinenzmaterials ab.

Ein Slip kann mehr aufnehmen als eine leichte Einlage. Sie sollten jedoch nicht übertreiben und warten, bis der Urin zu lecken beginnt. Normalerweise ist es ratsam, Inkontinenzmaterial alle 4 bis 6 Stunden zu wechseln. Nachts können Sie es etwas länger verwenden, aber achten Sie darauf, dass Sie es nicht länger als 10 Stunden tragen.

Welches Markenprodukt sollte ich wählen?

Für welches Markenprodukt Sie sich entscheiden, ist und bleibt sehr persönlich. Das Inkontinenzmaterial eines Herstellers ist größer oder kleiner, dicker oder dünner als das eines anderen. Auch Form und Material variieren. Es kann sogar passieren, dass ein bestimmtes Markenprodukt Hautirritationen bei Ihnen verursacht. Daher ist es eine Frage des Ausprobierens, bis Sie die ideale Lösung gefunden haben, die zu Ihren persönlichen Bedürfnissen passt.

Welche Kleidung trage ich über Inkontinenzmaterial?

Ob Sie nun inkontinent sind oder nicht, als Frau möchten Sie gut aussehend auftreten. Haut, Haare und etwaiges Make-up bilden die Grundlage. Aber dann kommt die entscheidende Frage: Was ziehen Sie an, wenn Sie eine dicke Einlage oder Pants tragen müssen? Welche Kleidung schmeichelt und kaschiert gleichzeitig das Inkontinenzmaterial?

Ein Kleid oder Rock liegt natürlich am meisten nahe. Dabei sollten Sie nicht an ein sehr eng anliegendes Shirtkleid oder ein enganliegendes Trikot-Röckchen denken. Ein Kleid oder Rock, der wirklich geschnitten ist oder am Saum ausläuft, zeichnet sich weniger ab. Das gilt auch für nicht dehnbare Stoffe. Möchten Sie dennoch ein eng anliegendes Modell? Kombinieren Sie den Rock oder das Kleid dann mit einer langen, lässigen Bluse, einem Pullover, einer Strickjacke oder einer Jacke. Rock und Kleid sind übrigens Modeartikel für alle Jahreszeiten. Im Sommer mit gebräunten Beinen und Sandaletten; im Winter mit dicken Strümpfen oder Leggings und bequemen Schuhen, Stiefeletten oder hohen Stiefeln.

Vielleicht sind Sie überhaupt kein Rock-Typ, sondern eher ein großer Fan von Hosen und Jeans. Auch dann können Sie gut aussehen. Ein etwas weiter geschnittenes Modell bietet in vielen Fällen bereits ausreichend Komfort. Kombinieren Sie die Hose sportlich mit einer Bluse, einem langen Cardigan oder einem fröhlichen Pullover. Müssen Sie zu einem geschäftlichen Termin oder einer Empfang, können Sie sich für eine schicke Bluse oder ein schönes Jackett entscheiden. Aber auch ein Kleid über einer Slim-Fit-Jeans, Jeans-Leggings oder Jegging ist eine gute Option.

Auch die Farbwahl kann helfen. In schwarzer Kleidung sind nasse Flecken oft nicht oder kaum sichtbar. In einem hellblauen Rock dagegen fällt jeder Fleck sofort auf. Tragen Sie also niemals Stoffe und Farben, die schnell Flecken zeigen.
 

Wer soll ich erzählen, dass ich inkontinent bin?

Vielleicht möchten Sie es von den Dächern schreien… HILFE, ich bin inkontinent. Wahrscheinlich tun Sie das nicht… aus Scham. Inkontinenz ist immer noch ein Tabu, und Sie möchten dieses Problem so gut wie möglich für sich behalten. Das ist in Ordnung, aber verschweigen Sie das Problem nicht. Machen Sie es nicht zu Ihrem größten Geheimnis, denn dann wird es zu Ihrem größten Feind. Erzählen Sie es Ihrem Partner, Ihren Kindern, Ihrer besten Freundin oder einem vertrauten Kollegen. Es ist natürlich sehr schwierig, aber es ist die einzige Option.

Je größer Ihr Geheimnis, desto mehr Auswirkungen hat es auf Ihr soziales Leben. Denn was passiert, wenn Sie mit Ihrer Tochter einkaufen und sie nicht versteht, warum Sie ständig auf der Suche nach einer Toilette sind? Was, wenn Sie sich in ein Café setzen und Ihr Partner nicht versteht, warum Sie eine große Tasche mitnehmen müssen? Was, wenn ein Freund oder eine Freundin plötzlich vor der Tür steht und Sie gerade einen kleinen Unfall hatten? Was, wenn Sie bei einem Kunden sind und dunkle Flecken auf Ihrem Rock oder Ihrer Hose haben? Was, wenn Sie eine lange Besprechung oder ein Geschäftsessen haben?

Natürlich könnten Sie ständig eine Ausrede erfinden. Aber das kostet viel Energie und funktioniert auf lange Sicht überhaupt nicht. Was dann? Zuhause hinter den Geranien sitzen oder Ihr Geheimnis mit Menschen teilen, denen Sie vertrauen? Machen Sie Ihre engsten Freunde zu Verbündeten. Sie werden erstaunt sein über das Verständnis und die positiven Reaktionen von Menschen, die Sie von Herzen unterstützen möchten. Denn, was würden Sie tun, wenn Ihr Partner Ihnen erzählt, dass er inkontinent ist?

Welche Arten von Inkontinenz betrifft Frauen?

1. Schwangerschaftsinkontinenz

Es ist oft das erste Mal, dass Frauen mit Inkontinenz konfrontiert werden: während der Schwangerschaft. In dieser Zeit produzieren sie Hormone, die dazu führen, dass die Muskeln im Beckenboden erschlaffen. Dies ist notwendig, um Platz für das Baby zu schaffen.

Wenn Sie nun etwas heben, viel weinen, erschrecken oder laut lachen, erhalten Sie nicht genug Gegendruck vom Beckenboden. Das Ergebnis ist, dass es schwieriger wird, den Urin zurückzuhalten oder Blähungen zu kontrollieren.

Die Geburt
Die Geburt stellt eine Belastung für den Beckenboden dar. Um Platz für das Baby zu schaffen, müssen alle Muskeln weichen. Dabei kommt es oft zu Schäden am Beckenboden, weil die Muskeln sich dehnen oder einreißen.

Der Beckenboden, der während der Schwangerschaft bereits auf die Probe gestellt wurde, funktioniert nun noch schlechter, mit der Folge: Inkontinenz. Und das kann sehr unangenehm werden. Es gibt Frauen, die nach einer schwierigen Geburt nicht mehr in der Lage sind, ihren Urin oder Stuhl zu kontrollieren.

Belastungsinkontinenz

Wenn Sie unter Belastungsinkontinenz leiden, verlieren Sie normalerweise einige Tropfen Urin beim Husten, Niesen, Lachen, Bücken, Heben, Laufen, Springen und Sport. Das Ärgerliche ist, dass Sie nicht das Gefühl haben, zur Toilette gehen zu müssen. Es passiert einfach.

Ursache
Die Ursache für Belastungsinkontinenz ist meist eine Dehnung oder Schwächung der Beckenbodenmuskulatur, eventuell in Kombination mit einer Erschlaffung des Blasenschließmuskels. Das kann durch eine oder mehrere Schwangerschaften und Geburten verursacht werden. Aber auch eine Schwächung der Beckenbodenmuskulatur kann nach der Menopause oder bei einem Prolaps auftreten.

Was können Sie selbst tun?

Besuchen Sie Ihren Hausarzt. Er/Sie kann durch eine innere Untersuchung überprüfen, ob Blase, Gebärmutter und die dazugehörigen Muskeln in Ordnung sind. Der Arzt kann auch beurteilen, ob ein Prolaps oder eine Blasenentzündung vorliegt und welche die am besten geeignete Lösung in Ihrem speziellen Fall ist.

Menopause
Es wurde lange Zeit geglaubt, dass die Menopause ein Grund für Inkontinenzprobleme bei Frauen sei. Die Vorstellung war, dass der Rückgang des weiblichen Hormons Östrogen für den Urinverlust verantwortlich ist. Jüngste Forschungen zeigen jedoch, dass nicht die Menopause, sondern die Gewichtszunahme älterer Frauen für die Inkontinenzprobleme verantwortlich ist.

Übungen

Viele Frauen mit Belastungsinkontinenz profitieren von Übungen, um die Beckenbodenmuskulatur und den Blasenschließmuskel zu trainieren. Es handelt sich um die Muskeln, die Sie verwenden, wenn Sie das Wasserlassen für einen Moment unterbrechen (abkneifen). Wenn Sie üben möchten, spannen Sie die Beckenbodenmuskeln für sechs Sekunden kräftig an, während Sie ruhig weiter atmen.

Versuchen Sie, während des Abkniemens mehrmals zusätzlich anzuspannen. Entspannen Sie dann für 6 Sekunden. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollten Sie die Übung mehrere Male (10x) hintereinander wiederholen. Sie können die Übungen grundsätzlich überall und zu jeder Zeit durchführen: zu Hause, bei der Arbeit, aber auch im Stau oder an der Kasse im Supermarkt. Wichtig, denn Sie müssen diese Übungen immer wiederholen. Wenn Sie aufhören, besteht die Gefahr, dass die Inkontinenz zurückkommt. Schaffen Sie es nicht alleine? Dann holen Sie sich Hilfe bei einer Inkontinenzkrankenschwester oder einem Physiotherapeuten, der auf Beckenbodentherapie spezialisiert ist.

Weitere Lösungen sind die Verwendung eines vaginalen Rings (Pessar) oder – in sehr schweren Fällen – eine operative Eingriff.

Dranginkontinenz

Bei der Dranginkontinenz verspüren Sie plötzlich einen starken Harndrang, auch wenn Ihre Blase noch nicht voll ist. Sie gehen oft zur Toilette, weil Sie denken, dass Sie müssen. Es passiert nicht nur tagsüber, sondern auch nachts. Dies wird als überaktive oder reizbare Blase bezeichnet. Manchmal ziehen sich die Muskeln Ihrer Blasenwand so stark zusammen, dass Sie etwas Urin verlieren.

Ursache
Die Ursache der Dranginkontinenz ist nicht immer eindeutig. Unwohlsein kann entstehen, wenn die Jahre vergehen oder wenn Sie aus Vorsicht sehr oft zur Toilette gehen, sodass Ihre Blase nicht mehr daran gewöhnt ist, voll zu sein. Aber auch, wenn Sie Angst haben, Urin zu verlieren und dadurch unbewusst die Beckenbodenmuskeln ständig anspannen, kann Dranginkontinenz entstehen. Weitere Ursachen können eine Blasenentzündung, bestimmte Medikamente, Bestrahlung, eine Operation, starkes Übergewicht und viele andere Gründe sein.

Was können Sie selbst tun?
Konsultieren Sie immer Ihren Hausarzt. Er/sie kann durch eine innere Untersuchung überprüfen, ob die Blase, die Gebärmutter und die zugehörigen Muskeln in Ordnung sind. Er kann auch beurteilen, ob eine Blasenentzündung oder eine andere medizinische Ursache vorliegt. Eine der wichtigsten Therapien gegen eine überaktive Blase ist die Blasentraining.

Blaustraining
Beim Blasentraining geht es darum, den Moment des Wasserlassens immer weiter hinauszuzögern. Das können Sie anhand eines Toilettenplans tun. Angenommen, Sie gehen alle 15 Minuten zur Toilette. Dann versuchen Sie, diese 15 Minuten zunächst auf 20 und später auf 25 Minuten auszudehnen. Auf diese Weise lernen Sie Ihre Blase, den Urin immer länger zurückzuhalten. Schaffen Sie es nicht alleine? Holen Sie sich dann Hilfe bei einer Inkontinenzkrankenschwester oder einem Physiotherapeuten, der auf Beckenbodentherapie spezialisiert ist.

Wenn das Blasentraining auf Dauer nicht (ausreichend) hilft, sprechen Sie erneut mit Ihrem Hausarzt.

Kombination
Es ist oft nicht ganz klar, unter welcher Art von Inkontinenz Sie leiden. Es kann sehr wohl eine Kombinationsform vorliegen, bei der sowohl Merkmale der Belastungsinkontinenz als auch der Dranginkontinenz auftreten.